Ich bin schwanger! Die Wahrheit über die ersten 3 Monate
„Ich habe mir bestimmt nur den Magen verdorben“, waren meine ersten Gedanken, als sich vor ca. 6 Wochen eine latente Übelkeit in mein Leben schlich. Sicher hatte ich nur etwas gegessen, das mir schwer auf den Magen geschlagen hat und es würde mir bald wieder besser gehen. Komisch nur, dass es allen anderen, die das Gleiche gegessen hatten, so super ging und sie so gar keine Magenprobleme hatten. Das ich vielleicht nicht mehr alleine bin und einen kleinen Bewohner in mir habe, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt sicher nicht…Ganz im Gegenteil, es war so ziemlich das Letzte mit dem ich gerechnet hatte.
Wie aus meiner Magenverstimmung unser Überraschungsbaby wurde
Erst ein Telefonat mit meiner Schwiegermutter brachte mich auf die richtige Spur. Ich erzählte ihr von meinen Magenproblemen und ihre erste Frage war: “ Nicole, bist du schwanger?“ Ein sicheres und lautstarkes „NEEEIIIIN“ kam sofort wie aus der Pistole geschossen. Dennoch war ein kleiner Zweifel gesät und so bat ich meinen Mann nach der Arbeit einen Test mit nach Hause zu bringen.
Ungeduldig nahm ich den Test entgegen, verschwand auf die Toilette und war mir innerlich sicher, dass dieser Test nur meine Magenverstimmung bestätigen würde. Nach ca. 10 Sekunden war die Sache klar. ICH WAR SCHWANGER- und zwar sowas von. Der Streifen im Ergebnisfenster färbte sich sofort rot ein und war schneller sichtbar, als der Kontrollstreifen. Nach kurzem Überlegen, welche anderen Ursachen ein positiver Schwangerschaftstest noch haben könnte, blickte ich der Wahrheit ins Auge. Wir bekommen Nachwuchs!
Nachdem ich meinem Mann mit zittriger Stimme die frohe Botschaft überbrachte, schaute er zunächst etwas hilflos und seine Gesichtszüge ließen die Frage erahnen: „Echt jetzt?“ -Ja, echt jetzt;)-
Die ersten Wochen meiner Schwangerschaft
Etwas später, als ich den ersten Schrecken verdaut hatte und mir klar wurde, dass wir nun bald zu fünft sein würden, füllte sich mein Herz langsam mit Muttergefühlen. Aus Angst und der Frage:“Wie schaffe ich das nur alles?“, wurde eine tiefe innere Freude und die Gewissheit, wir werden einen Weg finden!
Neben der tiefen Freude wurden jedoch auch die Schwangerschaftssymptome immer heftiger. Kopfschmerzen, Schwindelattacken, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen suchten mich heim. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass ich schwanger bin, hätte ich vermutlich gedacht, dass mich eine schlimme Krankkeit ereilt hat und mir wohl nicht mehr zu helfen sei. Es ging mir wirklich elend zu der Zeit und ich nahm sehr schnell 5 Kg ab. Ich verbrachte gefühlte Wochen zusammengerollt auf dem Sofa und hatte nur den einen einzigen Wunsch, die ersten 3 Monate so schnell wie möglich zu überstehen und den Gedanken, der nächsten Person, die sagt Schwangerschaft sei keine Krankheit, ernsthaft weh tun zu müssen. Ich fühlte mich krank und zwar so richtig.
Die neunte Schwangerschaftswoche – zwischen Hoffen und Bangen
In der 9.SSW hatte ich dann meinen Termin beim Frauenarzt, der die Schwangerschaft noch einmal bestätigte. Das kleine Herz schlagen zu sehen, war ein unbeschreiblich schönes Gefühl und ließ mich für einen Moment die letzten Wochen vergessen. Es schien alles vollkommen in Ordnung zu sein und so war ich erleichtert und glücklich. Leider setzte daraufhin eine Blutung ein und ich dachte schon, ich würde unser Kind verlieren. Nach meinen Fehlgeburten schoss ein solcher Gedanke sofort ganz automatisch. Jedoch hatte ich keinerlei Schmerzen und auch nur eine leichte Blutung. Am nächsten Tag ging ich also erneut zu meiner Ärztin und diese diagnostizierte ein Hämatom am Muttermund. Das bedeutete für mich absolute Schonung für die nächste Zeit. Natürlich habe ich mich brav daran gehalten, denn ich wollte dieses kleine zerbrechliche Leben auf keinen Fall aufs Spiel setzen.
Mein Mann und meine große Tochter schmissen zu der Zeit den Haushalt komplett allein. Dieser Umstand erfüllte mich immer wieder mit Schuldgefühlen. Mein Mann schlief abends völlig erschöpft ein und ich konnte nichts tun, um ihm Arbeit abzunehmen. Nach knapp einer Woche begann ich jedoch wieder mit kleinen Hausarbeiten und testete aus, wie viel ich mir zumuten konnte.
Bald kommt die Wohlfühlphase
Seit der 6. SSW warte ich nun darauf, dass die ersten 3 Monate vorbei gehen. Ich konnte diese Zeit bei keinem meiner Kinder genießen. Bei Emi war diese Zeit sogar der pure Horror, weil ich ständig dachte, ich könnte wieder eine Fehlgeburt erleiden. Ich freue mich über jede Frau, die keine derartigen Probleme hat und ihre Schwangerschaft von Anfang an in vollen Zügen genießen kann. Ehrlich gesagt bin ich manchmal sogar ein bisschen neidisch auf diese Frauen.
Ich bin froh, dass ich ein super Umfeld habe und mich alle Mitwissenden in dieser schwierigen Phase unterstützt haben. Ich war oft den Tränen nahe, ganz ehrlich gesagt habe ich manchmal geheult, einfach weil ich so fertig war. Die ersten 3 Monate waren für mich eine extreme Herausforderung. Es war ein Wecheslbad der Gefühle. Auf der einen Seite war die tiefe Freude, ein neues Leben in mir heranwachsen zu sehen und auf der anderen Seite war Angst, Verzweifllung und Ungeduld.
Nun bin ich in der 12. Woche und somit habe ich die „kritische Phase“ in wenigen Tagen überstanden. Die starke Übelkeit etc. endeten bei meinen vorherigen Schwangerschaften immer in der 14. SSW, aber ich glaube, dass es diesmal schon etwas früher sein wird, denn seit einigen Tagen fühle ich mich schon wesentlich besser. Bald kommt die ruhigere Phase der Schwangerschaft und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue;)
Schlagwörter: Schwangerschaft
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